Borreliose
Die Lyme-Borreliose ist eine multi-systemische Infektionserkrankung mit vielgestaltigen Erscheinungsbildern.
Die Einteilung erfolgt am zweckmäßigsten, indem man die Begriffe
- früh lokalisierte Erkrankung (Rötung an der Haut, Erythema migrans) im Sommer
- früh ausgebreitete (disseminierte) Erkrankung, bald nach dem Zeckenstich
- chronisch bestehende oder fortschreitende Erkrankung, häufig erst lange Zeit nach der Infektion verwendet.
Das am häufigsten betroffenen Organ ist die Haut. Durch den Stich der Zecke wird die Haut mit Borrelia-Erregern infiziert, was eine Entzündung – meist am Bein – verursacht.
Durch die Verbreitung der Erreger im Blut entsteht eine Allgemeinkrankheit mit Fieber, wechselnden Schmerzen an Gliedern, Muskeln, Knochen und Sehnen. Wichtig ist, bei derartigen Befunden immer an die Diagnose Borreliose zu denken, zumal der Stich der Zecke häufig nicht bemerkt wurde und auch die Hautrötung nicht immer auftritt.
Die Hauterscheinungen zeigen sich auch außerhalb der Stichstelle; ferner können Entzündungen in den Hirnnerven sowie Meningitis auftreten. Auch am Herzen und an den Augen kommt es zu krankhaften Symptomen.
Die Neuroborreliose kann mit sehr starken Schmerzen einhergehen.
Die chronische Form tritt im allgemeinen erst bedeutend später – aber meist sehr plötzlich – auf, auch wenn die vorausgegangenen Stadien nicht wahrgenommen wurden. Sie beginnt meistens mit einer Entzündung der großen Gelenke, besonders am Knie. Die Krankheit verläuft sprunghaft mit Intervallen ohne Symptome. In einigen Fällen treten auch Schädigungen im Gehirn (Encephalopathien) und Polyneuropathien auf.
Mit modernen Labormethoden kann die Borreliose einwandfrei nachgewiesen werden.
Behandlungsmethoden
Im Vordergrund steht die ursächliche Behandlung mit Antibiotika in oralen Formulierungen (Tabletten/Kapsel).
Bei Hautinfektionen genügen 10 Tage Doxycyclin oder Amoxycillin.
Bei ausgebreiteten Formen wird bis zu 4 Wochen behandelt. Bei neurologischen Beschwerden wird eine intravenöse Therapie mit Ceftriaxon durchgeführt.
Zur Unterdrückung der Gelenkbeschwerden werden NSAR (antientzündlich wirkende Schmerztabletten) eingesetzt. Außerdem hat sich die Lokalanwendung von Kältebeuteln bewährt.