Psychotherapie
Unter Psychotherapie versteht man die Behandlung von abnormen Seelenzuständen sowie psychischen und somatischen Krankheiten durch gezielte seelische Einflußnahme.
Schmerzen können nach längerer Dauer oft ins Unerträgliche anwachsen und zu einer psychisch belastenden Situation führen, die durch einen ständigen Wechsel zwischen Hoffnungslosigkeit und der verzweifelten Suche nach neuen Therapieformen gekennzeichnet ist. Es entwickelt sich ein algogenes Psychosyndrom, das die Schmerzen unterhält und verstärkt. Ebenso können äußere Faktoren wie Streß, Arbeitslosigkeit oder Berentung einen Schmerzzustand unterhalten und intensivieren. Die Psychotherapie baut auf die Steigerung der Selbsthilfemöglichkeiten zur Linderung der Schmerzen und der psychischen Belastungssituation auch mit Hilfe von suggestiven Maßnahmen. Sie erfordert einen in jeder Hinsicht motivierten und aktiv mitarbeitenden Patienten.
Die psychotherapeutischen Techniken sind konfliktzentrierte ärztliche Gespräche, autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Hypnose und andere Methoden, besonders aus der Verhaltenstherapie (z.B. Biofeedback, Dreampoint).
In vielen Fällen bedient man sich der aufdeckenden Psychotherapie, wobei der krankmachende Konflikt zum Bewußtsein gebracht, Einsicht vermittelt und dadurch Besserung oder Heilung ermöglicht werden.
Behandlungsdauer
Im Durchschnitt sind rund 30 Sitzungen nötig, manchmal genügt auch eine Kurzzeitpsychotherapie mit 10 Sitzungen. Für besondere Fälle kommen auch Einzelgespräche oder Gruppensitzungen infrage.
Bemerkungen
Die Verfahren der Verhaltenstherapie stehen in der Schmerztherapie ganz im Vordergrund, Psychoanalyse ist nur selten nützlich. Als Grundlage einer wirkungsvollen Psychotherapie ist die Aufklärung des Patienten über die psychosomatischen Zusammenhänge seiner Schmerzkrankheit entscheidend, auch das Wissen, dass selbst ursprünglich körperliche Erkrankungen über die Psyche günstig beeinflußt werden können.
Essentieller Bestandteil der Schmerztherapie besonders bei:
- Spannungskopfschmerzen
- Migräne
- Nacken-, Rücken- und Kreuzschmerzen
- Fibromyalgie
- Asthma Bronchiale
- Depressionen
- Angststörungen
- algogenes Psychosyndrom