Atypischer Gesichtsschmerz
Der „atypische“ Gesichtsschmerz erfüllt nicht die Kriterien einer „typischen“ Gesichtsneuralgie (d.h. Trigeminusneuralgie) und ist nicht immer mit einer körperlichen Schädigung direkt verbunden. Man kann von dieser Diagnose ausgehen, wenn alle anderen Schmerzursachen im Gesicht ausgeschlossen sind. Der Schmerz ist täglich vorhanden, überwiegend anhaltend und schlecht lokalisierbar. Er betrifft meist nur eine umschriebene Seite des Gesichts (Auge, Nase Kiefer). Er kann sich später ausdehnen. Der Schmerz wird als dumpf empfunden. Es werden keine Gefühlsstörungen festgestellt. Eine zurückliegende Verletzung von Zähnen, Kiefer oder Gesicht kann den Schmerz ausgelöst haben, aktuell ist jedoch kein derartiger Befund zu erheben.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Teilweise findet sich vermehrte Depressivität.
Behandlungsmethoden
In erster Linie kann ein Therapieversuch mit einem trizyklischen Antidepressivum unternommen werden. Auch Antikonvulsiva (Carbamazepin , Gabapentin ) führen teilweise zu befriedigenden Resultaten. Empfohlen werden verhaltenstherapeutische Maßnahmen zur Schmerzbewältigung. Mit gutem Erfolg können auch TENS, Laser, Akupunktur eingesetzt werden. Chirurgische Eingriffe sollten unbedingt vermieden werden.