Gallenwegserkrankungen (viszerale Schmerzen)
Krankhafte Befunde können an den Gallenwegen und an der Gallenblase auftreten. Diese Beschwerden werden verursacht durch Störungen des Abflusses der Gallenflüssigkeit, durch fehlerhafte Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit und durch Störungen der Funktionen, die durch Nerven gesteuert und durch Muskeln ausgeübt werden.
Die Abflußbehinderungen sind meist durch mechanische Faktoren bedingt (Steine, Tumore, Verwachsungen). Gallensteine treten bei Frauen bedeutend häufiger als bei Männern auf; dabei sind Diabetes und Übergewicht häufig.
Bei einem Teil der Patienten kommt es zu einem kolikartigen rechtseitigen Oberbauchschmerz, oft mit Ausstrahlung in die rechte Schulter sowie Übelkeit und Erbrechen, teilweise in der direkten Folge fettreicher Mahlzeiten.
Die akute Gallenentzündung kann auch bakteriell verursacht sein.
Behandlungsmethoden
Bei einer Kolik wird ein Spasmolytikum intravenös verabfolgt. Zusätzlich sollte auf fettarme Kost geachtet werden. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion werde Antibiotika injiziert.
Bei chronischen Beschwerden sollte eine Operation mit Entfernung der Gallenblase in Erwägung gezogen werden.
Die Gallensteine können auch endoskopisch entfernt oder von mit einem Spezialgerät von außen zertrümmert werden.
Postcholezystektomie-Syndrom
Nach dem Entfernen der Gallenblase wird nicht selten ein Fortbestehen oder ein neues Auftreten von schmerzhaften Beschwerden festgestellt (Postcholezystektomie-Syndrom). Diese Beschwerden können durch Reststeine, Verwachsungen oder Verletzungen zustande kommen, sie können aber auch ein Zeichen für ein Reizdarm-Syndrom sein.
Meist im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme kommt es zu Übelkeit, Brechreiz, Schmerzen, Blähungen und Verstopfung.
Behandlungsmethoden
Beim Nachweis einer organischen Ursache muß das Grundleiden – evtl. operativ – behandelt werden. Ansonsten sollte eine Diätberatung in Anspruch genommen werden, damit individuelle Nahrungsunverträglichkeiten vermieden werden können. Akupunktur kann helfen, die Funktionsstörungen zu beseitigen.