Myoarthropathischer Schmerz
Myoarthropathien werden als eigenständiges Krankheitsbild, das durch Schmerzen des Kau-Systems gekennzeichnet ist, angesehen. Der Schmerz ist meist einseitig dumpf, stechend bzw. brennend und wird im Bereich der Kiefergelenke, im Gesicht und auch in den Zähnen empfunden.
Ursachen der Schmerzen sind meistens Schäden an den Sehnen oder Muskeln des Kau-Apparates durch Zahnfehlstellungen, Bißanomalien, vermehrtes Pressen oder Zähneknirschen.
Der chronisch verlaufende Schmerz ist oft von Stimmungsveränderungen begleitet, es treten Schlafstörungen und depressive Zustände auf. Häufig leiden die Patienten auch zusätzlich unter Kopf- und Nackenschmerzen.
Frauen (6 bis 15%) sind von myoarthropathischen Schmerzen häufiger betroffen als Männer (3 bis 10%). Die Gefahr der Chronifizierung hängt von der initialen Schmerzintensität aber auch von dem Ausmaß der begleitenden Befindlichkeitsstörungen ab. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. Die Diagnose ist nicht immer leicht zu stellen, da bei chronischen Verläufen (länger als 3 Monate) keine genaue Trennung von ähnlichen Krankheitsbildern, die gleichzeitig auftreten können, möglich ist.
Behandlungsmethoden
Bei den akuten Formen wird Schmerzlinderung durch Aufklärung (Schonung des Kau-Systems, Erlernung einer korrekten Unterkieferlage), physikalische Therapie/ Krankengymnastik (warme Umschläge, Massage, Dehnübungen) und Medikamente (Muskelrelaxanzien) erreicht. Auch Entspannungsübungen (autogenes Training, Biofeedback) und Einsetzen von Aufbißschienen tragen zur Schmerzminderung in den meisten Fällen bei.
Als Medikamente werden Antidepressiva erfolgreich eingesetzt. Verhaltenstherapeutische Maßnahmen helfen Bewältigungsstrategien zu erlernen und eine positive Einstellung aufzubauen.