Nierenkolik
In den ableitenden Harnwegen bilden sich Nierensteine, so innerhalb der Nieren, im Harnleiter und in der Blase. Ein Stein, der in einem Nierenkelch oder im Nierenbecken steckt, kann sich durch dumpfe Rücken- oder Bauchschmerzen bemerkbar machen. Das Schmerzgebiet befindet sich etwa auf der Höhe der untersten Rippen. Bewegliche Steine werden manchmal im Harnleiter eingeklemmt, so dass sie den Urinabfluss vorübergehend blockieren. Dadurch werden krampfartige Leibschmerzen, schmerzhafte Koliken, ausgelöst, die oft von Übelkeit oder Erbrechen begleitet werden. Eine einzelne Kolik hält jeweils einige Minuten an.
Behandlungsmethoden
Zur Schmerzbehandlung werden Analgetika (z.B. Novalgin) intravenös verabfolgt.
Danach kann versucht werden durch viel Flüssigkeitszufuhr und Bewegung (Hüpfen) den Stein auszuschwemmen.
Wird auf diese Weise kein Steinabgang erreicht, bleiben folgende Möglichkeiten:
- Sofern die Zusammensetzung der Steine bekannt ist, Versuch der Auflösung durch Medikamente
- Extrakorporale Stosswellen-Lithotripsie (ESWL)
- Einführung eines dünnen Kanals von außen zur Niere mit Hilfe einer Punktionsnadel, über den die Nierensteine zertrümmert werden (Perkutane Nephrolothoapaxie).
- Bei Harnleitersteinen wird ein dünnes Rohr mit einem optischen Instrument unter Sicht über die Harnröhre in die Blase und weiter in den Harnleiter eingeführt. Über einen weiteren Kanal können Geräte zur Zertrümmerung und Entfernung eingeführt werden.
- Entfernung durch eine offene Operation (selten).