Thalamusschmerz
Der Thalamus ist das größte Nervenzentrum im Stammhirn des Menschen; die frühere Bezeichnung lautet „Sehhügel“, weil diese graue Zellmasse als Umschaltstation für Reize der Sehnerven und der Gehörnerven dient. Der Thalamus ist auch für die Umschaltung von Nervenerregungen, die Schmerzreize, Wärmeempfindungen etc. zur Großhirnrinde übertragen, zuständig. Durch Schädigungen zentraler Strukturen im Gehirn entsteht der Thalamusschmerz. Man bezeichnet ihn auch als zentralen Schmerz . Ursache für den Thalamusschmerz sind Hirnerkrankungen, die entzündlichen Ursprungs sein können, auch Tumore und Störungen des Blutflusses in den Gefäßen (Schlaganfall ) bewirken diese Art von Schmerz. Die schmerzhaften Beschwerden können sofort nach dem schädigenden Ereignis aber auch nach einer längeren Zeit auftreten. Sie können andauernd aber auch nur kurzfristig einschießend in Erscheinung treten. Oft sind große Körperflächen (halbseitig) betroffen. Es kommt zu Empfindungsstörungen – z.B. bei Berührung – in den entsprechenden Arealen.
Der Schmerz ist sehr vielgestaltig – brennend, bohrend stechend. Ausgelöst werden können die Schmerzen teilweise durch Bewegungen, aber auch durch Funktionsstörungen in den Eingeweiden oder durch seelische Belastungen.
Behandlungsmethoden
Als Medikamente werden hauptsächlich Antidepressiva, Antikonvulsiva und auch Neuroleptika (Mittel, die die Erregbarkeit der Nerventätigkeit herabsetzen) und Opioide – oft als Kombination – verwendet. Auch Infusionsserien z.B. mit Naloxon können hilfreich sein.
Daneben hat sich die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) bewährt. Psychotherapeutische Verfahren, Biofeedback und progressive Muskelrelaxation ergänzen das Behandlungskonzept.