Fibromyalgie-Syndrom
Das Fibromyalgie-Syndrom ist eine typische psychosomatische nicht-entzündliche Erkrankung des rheumatischen Formenkreises, die meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr beginnt. Frauen sind ca. 8 mal häufiger betroffen als Männer. Die Diagnose wird häufig erst lange Zeit nach dem Beginn der Erkrankung gestellt.
Wichtigstes Symptom ist der Schmerz, vor allem im Bereich der Muskulatur und der Sehnenansatzstellen, der durch unterschiedliche Faktoren (Streß, Wetterumschwung) verstärkt werden kann. Die Belastbarkeit der Patienten ist stark eingeschränkt. Typisch sind auch Schlafstörungen mit anschließender Tagesmüdigkeit sowie psychische Verstimmungen. Die Beweglichkeit der Gelenke ist nicht eingeschränkt. Eine einzelne Ursache für diese die Patienten sehr belastende Erkrankung ist nicht bekannt. Die Diagnose wird nach international festgelegten Kriterien gestellt, wozu an 11 von 18 definierten Triggerpunkten auf Fingerdruck (Palpation) ein Schmerz auftreten muß (Algopressuremetrie).
Für die Entscheidung über therapeutische Maßnahmen ist eine Diagnosesicherung und die Erkennung von evtl. vorhandenen Begleiterkrankungen notwendig.
Behandlungsmethoden
Die medikamentöse Therapie erfolgt mit Hilfe von (trizyklischen) Antidepressiva zur Senkung der Schmerzempfindlichkeit und zur Verbesserung des Schlafverhaltens.
Nichtsteroidale Antirheumatika/ Antiphlogistika und Muskelrelaxanzien führen selten zu einer überzeugenden Wirksamkeit beim Fibromyalgie-Syndrom.
Zur Stärkung der Belastbarkeit dient ein leichtes Ausdauertraining. Empfehlenswert sind auch Massagen, Wärmetherapie und Entspannungsverfahren (Jacobson, autogenes Training). Eine psychosomatische Behandlung sollte immer begleitend durchgeführt werden. TENS kann an Schmerzschwerpunkten mit Erfolg angewendet werden.